Zum Handicap im EUC
Wie in der Geschichte des EUC bereits erwähnt, findet heutzutage das "Elmshorner Modell", oder auch "Team-Handicap" beim Europa Championat Anwendung.
"Aus den fünf maximal zu meldenden Spielern eines jeden qualifizierten Teams werden die drei Leistungsstärksten für die Handicap-Berechnung herangezogen. Das Handicap berechnet sich ausschließlich aus Ergebnissen, welche in DBV-Wettbewerben gespielt worden sind. 75% auf 220 ist die Basis für Teams unter 175 Schnitt und 65% auf 220 für solche über 175 Schnitt.
Beispiel: Aufgrund der erfassten Ligaspiele haben die 3 besten Team-Spieler folgende Schnittleistungen:
Spieler | Ergebnisse | Leistungsschnitt |
Spieler 1 | 89 Spiele / 14.774 Pins | 166 Schnitt |
Spieler 2 | 28 Spiele / 5.348 Pins | 191 Schnitt |
Spieler 3 | 51 Spiele / 6. 551Pins | 128 Schnitt |
Team-Leistungsschnitt |
161,6<175 Pins = 75% HDC |
Jetzt errechnet das Programm das "Team-Handicap pro Durchgang":
Basis 220-170,5=49,5*75%= ~37,12 HDC pro Spieler, mal 3 Spieler = 111,36 ; abgerundet 111 Handicap-Pins pro Durchgang.
Diese Saisonleistungen zählen nur für die 2 x 3 Vorrundenspiele!
Im Finale der besten 36 Teams berechnet sich das Handicap pro Durchgang aus den real gespielten Ergebnissen der Vorrundenspiele des jeweiligen Teams, mit einer generellen HDC-Berechnung von 75 % auf 220 Basis.
Die drei stärksten Teammitglieder werden somit nach dem leistungsbezogenen prozentualen Handicap bewertet.
Als Basis geht man von der durchschnittlichen Bestleistung in Deutschland (220) aus. Von dieser Basis wird nun der Leistungsschnitt des Bowlers abgezogen: Bei einem Spieler sind dies beispielsweise 166 Pins. Aus der Differenz - Basis minus Leistungsschnitt - wird das "prozentuale Handicap" berechnet. Natürlich könnte man jetzt sagen, eine Differenz mit 54 ist auch gleich eine Ausgleichsvorgabe. Aber 166 plus 54 ergibt ja wieder die Basis-Zahl 220. Das heißt also, wenn der Superspieler genau seinen Schnitt spielt (220) - und dies ist auf dieser Ebene schon schwierig - hat er keine Chance gegen einen anderen Bowler, wenn dieser statt seiner 166 nur einen Pin mehr umwirft: 167 plus 54 sind 221. Dieses Missverständnis hatte man schon vor vielen Jahren rechtzeitig erkannt. Einerseits sollte ein mittelmäßiger Spieler eine reelle Chance bei Wettbewerben eingeräumt werden, andererseits durfte man aber den wirklich in den oberen Sphären spielenden Bowlingfreunden nicht deren Chance nehmen. Das Ei des Columbus war die "75-Prozent-Regel": Der mittelmäßige Spieler erhält zwar einen ordentlichen Zuschlag zu seinem Ergebnis, aber nur 75% / 65% davon. Die verbleibenden 25-35 Prozent sind ein Zugeständnis an den leistungsstärkeren Bowlingfreund.
Somit beträgt nun die Ausgleichsvorgabe, oder richtig, der "Handicap-Zuschlag" 75% von 54, also 41 Pins.